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Freitag, Jänner 23, 2004

Buchhandel - nach schlechten Zeiten kommen noch schlechtere 

...schreibt Uwe Wittstock heute in der "Welt" und bezieht sich auf eine aktuelle Branchenstudie:

"Für Buchhändler und Verleger waren die letzten vier Jahre ein Albtraum. Zwar haben sie immer schon viel gestöhnt und geklagt, weil ihre Zuwächse nur gering ausfielen. Seit 2000 geht es nun aber effektiv bergab: Von vier bis fünf Prozent des Umsatzes mussten sie sich verabschieden. Ob dies schon einer wirtschaftlichen Eiszeit gleichkommt, mag man mit Blick auf die Einbußen anderer Branchen bezweifeln. Doch die gefühlte ökonomische Temperatur ist damit im Buchgewerbe, in dem traditionell viele Idealisten an der Grenze zu Pleite balancieren, bis weit unter den Gefrierpunkt gefallen.


Doch jetzt prognostizieren die in der Branche wohlbekannten Medienberater Detecon & Diebold einen weiteren Absturz um cirka neun Prozent bis 2008. Buchhandel und -verlage werden danach in fünf Jahren 800 bis 900 Millionen Euro weniger einnehmen als noch 2002, das bereits als Katastrophenjahr galt.


Die zentrale These für diese Prophezeiungen ist, dass die Deutschen künftig weder mehr Geld noch mehr Zeit in Medien investieren werden. Rund 80 000 neue deutschsprachige Buchtitel erscheinen jährlich, dazu 350 Tageszeitungen und knapp 6000 Wochen- oder Monatszeitschriften. Dieses geballte Angebot an Druckwerken konkurriert mit Fernsehen, Radio, Musik-CDs und neuerdings auch dem Internet um die Aufmerksamkeit der Konsumenten. Doch wenn die sich - in wirtschaftlich schwierigen Phasen - mehr ihrer Arbeit widmen als den Unterhaltungs- oder Informationsmedien, und wenn zudem das Internet immer mehr Raum im Leben einnimmt, muss sich die Print-Branche von jeder Hoffnung auf Wachstum verabschieden. "

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